Schlau lernen in smarter Fabrik

Eröffungsfeier der Lernfabrik 4.0

Text: Bernd Heiden

Knapp eine Million Euro vom Kreis als Schulträger und 0,3 Millionen vom Land hat die Gottlieb-Daimler-Schule (GDS) bekommen um sich damit verteilt auf GDS I und IIeine hochmoderne Fabrikationsanlage in ihre Gebäude zu bauen. „Wir versuchen immer noch besser zu sein als gut“, sagt zur offiziellen Eröffnung der Lernfabrik 4.0 Landrat Roland Bernhard.
Die auf verschiedene Labore und Fachräume verteilte Lernfabrik vereint die Fachbereiche Informationstechnik, Elektrotechnik, Automatisierungstechnik, Robotik und Mechatronik und bildet damit die fortgeschrittensten, vernetzten Produktionstechniken ab, die aktuell in der Industrie 4.0 Anwendung finden. „Die Lernfabrik ist ein Bild dafür, dass die Ausbildung hier sehr modern ist“, sagt Referatsleiter Claus Mayer vom Wirtschaftsministerium des Landes bei der Eröffnungsfeier.
Zwar ist die Lernfabrik schon seit Beginn des Schuljahres im Regelbetrieb, hat aber eine längere Geschichte hinter sich. Nach einem ersten Planungstreffen 2015 wurde 2016 ein Herzstück der Anlage, eine Maschine zur Bestückung von Platinen beschafft. Danach erfolgten räumliche Umbauten und Erweiterungen um Handling-Roboter und Teststationen. Nach Förderzusagen 2019 wurde die Anlage weiter schrittweise aufgebaut und das Lernen 4.0 umgesetzt. Jetzt wird in der „smartFactory“ der Schule eine Powerbank produziert und vertrieben, die trotz nur 1,5-Volt-Batterie zum Laden von 5-Volt-USB-Geräten genutzt werden kann. So wird im Kleinen ein kompletter Produktionsprozess dargestellt, wie er im Großen
bei den modernen Unternehmen draußen heutzutage abläuft und für die Schüler nachvollziehbar macht, wie ein Produkt von der Idee bis zum Endprodukt entsteht. An so genannten Cyberphysical Labs (CB-Labs), den Schülerarbeitsplätzen, laufen dabei einerseits die Produktionsschritte wirklich ab, sind zusätzlich aber auch rein digital verfügbar und können digital gelernt und ausgeführt werden.
Die Lernfabrik, zu der programmierbare Roboter, Lötöfen und 3-D-Drucker gehören, ist keine Stangenware. Sie wurde von den Schülerinnen und Schülern selbst aufgebaut. Die große Herausforderung sei gewesen, die Anlage so fit zu machen, dass man sie im Unterricht verwenden kann, sagt Thomas Dorner, Lehrer für Automatisierungstechnik und Fachreferent beim Regierungspräsidium: „Ziel ist, dass die Schüler hier Prozesse von Industrie 4.0 und smarter Technologie kennenlernen und anwenden und so in ihrem Berufsbild erfahren, welche Revolution im eigentlichen Berufsumfeld später kommt.“

 
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