Landrat Rohland Bernhard lässt sich eine Mischgruppenmaschine erklären, mit der Ritter Sport in Zukunft flexibler Komponenten in die Schokolade mischen kann.

Zukunft made by Gottlieb-Daimler-Schulen

Die Fachschulen für Technik der GDS 1 und 2 präsentieren, woran sie in den vergangenen Jahren getüftelt haben. Die Ergebnisse sind beeindruckend.

Auch in diesem Jahr zeigen die Fachschulen für Technik beider Gottlieb-Daimler-Schulen, warum unsere Region im Bereich technischer Innovationen führend in Europa ist. Schülerinnen und Schüler der GDS1 und 2 haben in stundenlanger Arbeit geforscht, wie man in Firmen Prozesse günstiger gestalten oder Maschinen effektiver arbeiten lassen kann. Die Ergebnisse zeigten Sie unter anderem Landrat Roland Bernhard auf der Technikermesse 2024.

 

Wie kann man im Produktionsprozess Geld sparen? Kann man den neuen, besser nutzbaren Werkstoff ebenso in der Produktion einsetzen? Können wir Material in der Produktion sparen? Können wir fehlende Fachkräfte durch effizientere Maschinen oder Produktionsketten kompensieren? Solche Fragen haben sich die Schüler und Schülerinnen der Fachschule für Technik an den Gottlieb-Daimler-Schulen 1 und 2 in den vergangenen Jahren gestellt.

Zu Antworten kamen sie auf vielfältige Weise. Was alle eint sind um die tausend Arbeitsstunden, die jede Gruppe in Vorarbeit, Erforschung und Ausarbeitung investiert hat. Doch die Prozesse, die unter die Lupe genommen wurden, sind sehr vielfältig.

 

Was heißt aber nun vielfältige Projekte? Ganz einfach, eine Gruppe der GDS1 hat zum Beispiel daran gearbeitet, Richtlinien und Leitfäden für 3D-gedruckte Rohteile für die Firma Trumpf zu entwerfen. Eine andere Gruppe entwickelte gewichtsreduzierte Fahrzeugpanzerungen im zivilen Bereich für und mit den Firmen EDAG und Olsn Faserverbundtechnik. Wieder andere Schülerinnen und Schüler arbeiteten an einem verbesserten Werkzeug für Mercedes-Benz, damit in der betroffenen Produktion Abrieb und Verschleiß verringert werden, was zu geringeren Produktionskosten führen soll.

Manche Forschungsergebnisse der GDS1 liegen dabei eher im Bereich der Prototypenentwicklung, wie die Konzeptionierung eines privaten Heimspeichers. Die Firma Bertrandt will das Ergebnis der Technikerarbeit als Basis nutzen, um darauf zukünftige Projekte aufzubauen. Wieder andere Gruppen suchen nach ganz praktischen Verbesserungsmöglichkeiten in der Beschichtung neuer Werkstoffe. Manche Materialien haben zwar bessere Eigenschaften im Automobilbau, lassen sich aber auf Grund ihrer Beschaffenheit nicht wie gewünscht beschichten. Nach umfassenden Tests konnte die Gruppe aus zwei Schülern der Firma Winning Plastics Vorschläge unterbreiten, wie sie die Lackierung in Zukunft bewerkstelligen könnte, ohne Qualitätseinbußen zu befürchten.

 

In der GDS2 wurde beispielsweise erforscht, wie die Fördertechnikanlagen bei Mercedes-Benz in Zukunft deutlich effektiver gestaltet werden können. Diese sind notwendig, um die Karossen im Rohbau mithilfe sogenannter Transportschlitten zu transportieren. Das Besondere? Die Funktionsfähigkeit der Anlage durfte während des Projekts nicht beeinträchtig werden, weswegen die Schüler ihre gesamte Elektrik parallel zur Anlage aufgebaut haben. Dabei standen sie vor der Herausforderung, ihre Lösungen so zu gestalten, dass sie nahtlos in den bestehenden Produktionsprozess integriert werden konnten, ohne diesen zu unterbrechen – eine Aufgabe, die die Schüler mit Bravour gemeistert haben.

Zu einer deutlichen Verbesserung der Produktionsprozesse hat auch ein anderes Projekt der GDS2-Schüler beigetragen, die für Ritter Sport eine neue Bodenmischgruppe entwickelten. Was zunächst nach Gartenarbeit klingt, hat für alle Schokoladen-Liebhaber in Zukunft viele Vorteile: Durch die optimierte Mischgruppe können Schokolade und die verschiedenen Komponenten wie Nüsse, Joghurt oder Cornflakes nun flexibler und schonender kombiniert werden. Das gefällt nicht nur der Firma, sondern sicherlich auch dem Kunden.

 

Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die allgemeine Stimmung auf der Technikermesse fasst dabei Landrat Bernhard gut zusammen: „Ich bin begeistert, ob der Innovation unserer Jugend, die an den Technikerarbeiten sichtbar wird. Es ist toll zu sehen, dass die Jugendlichen wissen, was sie wollen.“ Er erwartet bei einer solchen Vielfalt an Technikaffinität in jedem Fall die Aufmerksamkeit der regionalen Firmen.

„Der Dank gebührt an dieser Stelle Landkreis Böblingen als Schulträger für die sehr gute Ausstattung unserer Schulen“, konstatiert Jürgen Patermann, der Schulleiter der GDS1. Dr. Christian Hopf, Schulleiter der GDS2, springt ihm da zur Seite: „Wir sind sehr froh über das Bekenntnis zur beruflichen Bildung, das nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt, sondern sich in der Zusammenarbeit und Unterstützung widerspiegelt.“ Roland Bernhard sieht hier auch eine breite Front in der Region: „Es ist super, dass auch der Kreisrat hinter uns steht und auch ihm Bildung enorm wichtig ist. Wo wir sind, ist vorne.“

 
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