Von rechts: Dr. Christian Hopf, Schulleiter der GDS2, SchülerInnen, Mitte: Jasmina Hostert, ganz links: Nadja Klaiber

Vom Bundestag in die Berufsschule

Viele kennen Politiker nur aus dem Fernsehen. Eine Klasse mit Auszubildenden des Friseurhandwerks der Gottlieb-Daimler-Schule 2 in Sindelfingen konnte nun die Bundestagsabgeordnete Jasmina Hostert persönlich kennenlernen.

Eine Bundestagsabgeordnete und BerufsschülerInnen könnten unterschiedlicher nicht sein? Nach der Vorstellung von Jasmina Hostert ist schnell klar, dass sie und die Azubis einige Gemeinsamkeiten haben. Zugegeben, Jasmina Hostert sitzt für die SPD im Bundestag und ist unter anderem Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – all das sind die SchülerInnen nicht. Viele von ihnen haben aber eine ähnliche Biografie wie Frau Hostert: Sie kam mit neun Jahren als Geflüchtete aus Bosnien-Herzegowina nach Deutschland. Gemeinsam haben sie auch das Interesse an Fragen sozialer Gerechtigkeit.

In der Gottlieb-Daimler-Schule 2 stellte sich Frau Hostert nun den Fragen der Azubis. Nach persönlichen Fragen zum Alltag als Bundestagsabgeordnete und Mutter ging es schnell um das, was die Azubis bewegt. Deren Sorgen decken sich mit denen vieler BürgerInnen in Deutschland: Es ging um Rente, niedrige Löhne und lange Arbeitszeiten. Auch wurde diskutiert, wie man mit Beleidigungen und Bedrohungen umgehen könne – als Frau in der Politik ist beides für Jasmina Hostert leider fast schon Alltag. Viele der Auszubildenden berichteten von ähnlichen Erlebnissen aus ihrem eigenen Berufsalltag. In der regen Diskussion um die Lebensrealität von Auszubildenden bat Frau Hostert die SchülerInnen spontan darum ihre Anliegen zu notieren, um diese zurück nach Berlin zu nehmen.  

Bevor Jasmina Hostert zum nächsten Termin musste, ließ sie es sich nicht nehmen, die Klasse zu einem Besuch des Bundestags in Berlin einzuladen – eine Idee, die bei den SchülerInnen auf begeisterte Zustimmung stieß. Für Nadja Klaiber, Politiklehrerin und Organisatorin des Besuchs und den Schulleiter Dr. Christian Hopf war der Austausch ein voller Erfolg: „Als Schule ist es uns wichtig, den SchülerInnen einen Raum für ihre Sorgen und Wünsche zu geben und Möglichkeiten der politischen Partizipation aufzuzeigen. Das Treffen mit Frau Hostert hat gezeigt, wie wichtig offene Gespräche für eine lebendige Demokratie sind“.

 
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