Für Timo Ernst ein bewegendes Erlebnis: „Jeder kennt die Geschichte aus der Schule. Aber hier zu stehen und es selbst zu sehen hat mich wirklich bewegt. Vor allem die Briefe der Soldaten an ihre Familien zu lesen war unvorstellbar“. Hinter dieser Exkursion, die mit 5000 Euro vom Volksbund gefördert wurde, steht das besondere Konzept des Technischen Gymnasium Umwelttechnik an der GDS2. Hier wird auf möglichst viele praktische Erfahrungen gesetzt, egal ob im In- oder Ausland.
Von diesem Ansatz ist auch Ulrich Blessing, Organisator der Projektwoche und Fachberater Umwelttechnik, überzeugt: „Wir wollen es unseren SchülerInnen am Schuljahresende ermöglichen, möglichst viele persönliche Erfahrungen zu sammeln. Bildung ist viel mehr als Pauken, vieles muss man selbst gesehen haben, um es zu verstehen. Deswegen war es uns wichtig, ein Angebot zu schaffen, bei dem die Schülerinnen und Schüler das Schulgelände verlassen, um sich die reale Welt anzuschauen und intensive Erfahrungen zu sammeln.“
Das erklärt auch die Vielfalt an Aktivitäten, die die Schülerinnen und Schüler sich individuell zusammenstellen konnten. Eine Gruppe hat bei der AOK gelernt, wie man schnell und gesund kocht, eine andere werkelt am schuleigenen Tiny-House, das später eventuell im Rahmen eines energieautarken Schüler-Cafés genutzt werden soll. Allerdings gibt es für die Nutzung noch weitere Ideen: Beispielsweise ist auch denkbar, das Tiny-House im Rahmen einer noch zu gründenden Juniorfirma als Mietobjekt zu nutzen.
Gleichzeitig blicken Schülerinnen und Schüler in den 15 Meter tiefen Brunnen der Wasserauf-bereitungsanlage der Sindelfinger Stadtwerke. Die Theorie der Wasseraufbereitung kennen sie als angehende Umwelttechniker bereits aus dem Unterricht, wenn man aber in den schier endlosen Brunnen blickt, bekommen die Diagramme aus der Schule eine ganz andere Bedeutung. Für viele ist sauberes Trinkwasser eine Selbstverständlichkeit. Das ist nicht überall so: In vielen Teilen der Welt ist das Wasser aus den örtlichen Brunnen so verschmutzt, dass es vor dem Gebrauch erst mühsam aufbereitet werden muss. Das zeigt den Schülerinnen und mal wieder, wie wichtig umwelttechnische Themen sind – und wie wichtig sie für die Zukunft sein werden. Der nächste Infotag für das Technische Gymnasium findet am Samstag, 2. Dezember 2023 statt.
