Lastenrad, stellvertretender Schulleiter (Tobias Kling, ganz links) und vierzehn stolze Beschäftigte

Knallgrün unterwegs

An der GDS2 ist eine schicke Transportkiste für Lastenräder entstanden

Zwei Standorte hat die Gottlieb-Daimler-Schule 2 (GDS2). Die angestammten Gebäude in der Böblinger Straße in Sindelfingen gegenüber von IKEA und die Akademie für Datenverarbeitung in Böblingen in der Danziger Straße kurz vor dem Ortsausgang nach Ehningen. Wie kommen nun Lehrkräfte mit ihren Materialien für den Unterricht in Form von Arbeitsblättern, Schulbüchern, digitalen Endgeräten und Anschauungsmitteln von Sindelfingen nach Böblingen und umgekehrt?

Klar, mit dem Auto könnte man das machen. Bis man sich durch den Sindelfinger und Böblinger Stadtverkehr gequält hat, können bald zwanzig Minuten vergehen. Das ist also weder schnell noch umweltfreundlich. Insbesondere dem Thema Umwelt hat sich die GDS2 verschrieben, nicht zuletzt seit dort ein Technisches Gymnasium mit dem Profil Umwelttechnik eingerichtet wurde. So finden sich auf Teilen des Pausenhofs in Sindelfingen neben mehreren Windrädern eine Solarladestation für Pedelecs und ein im Bau befindliches, energetisch wegweisendes Tiny House. Da lag es nahe, für die Überwindung der Strecke ein im Vergleich zum Auto deutlich umweltfreundlicheres Lastenrad bereit zu stellen, welches die Lehrkräfte nutzen können.

Dem Lastenrad fehlte allerdings bisher ein Transportaufsatz, vereinfachend kann man auch von einer Kiste sprechen. Die Kiste sollte einen Bezug zur GDS2 haben und die Schule im Stadtbild von Böblingen und Sindelfingen sichtbar machen, wenn eine Lehrkraft auf dem Lastenrad zwischen den beiden Standorten unterwegs ist.

An dieser Stelle kam die Juniorenfirma „Young Business“ ins Spiel. Diese erhielt den Auftrag, die Transportkiste zu entwickeln und herzustellen. Die Juniorenfirma ist in der einjährigen Berufsfachschule Holz verankert. Diese stellt in vollschulischer Form das erste Lehrjahr für die an der GDS2 ausgebildeten Schreinerinnen und Schreiner dar. Eine Juniorenfirma ist ein Unternehmen, an dem die Schülerinnen und Schüler die berufliche Selbständigkeit ausprobieren können. Nach Bildung einer Firmenstruktur mit den Ebenen Geschäftsführung, Abteilungsleitung und Produktion lernen die angehenden Schreinerinnen und Schreiner in einem Schuljahr, ein solches Projekt zu steuern und abzuwickeln. Am Ende steht ein fertiges Produkt, das dann einem Kunden übergeben werden kann. In diesem Fall fand die Übergabe am 20. Juli 2023 an Tobias Kling, den stellvertretenden Schulleiter der GDS2, statt.
Das Foto macht es deutlich: ein zufriedener Kunde und vierzehn stolze Beschäftigte von „Young Business“!

Stolz sind die Erbauer insbesondere auf die ansprechende Optik und die technischen Details der Kiste. Naheliegenderweise wurde Holz in Form von Holzwerkstoffen eingesetzt. Die Seitenteile wurden mit Eschenfurnier belegt. Bei der Fertigung kamen modernste Maschinen und Anlagen zum Einsatz, zum Beispiel eine computergesteuerte CNC-Maschine und ein Lasergerät, mit dem Holz in Freiformen an- und durchgeschnitten werden kann. Der Einsatz von computergesteuerten Maschinen gehört in vielen Schreinerbetrieben inzwischen zum beruflichen Alltag.
Der Schriftzug und das Schullogo auf den Seitenteilen wurde nebenbei bemerkt ebenfalls mit dem Holzlaser erzeugt.

Zwischen Lastenradrahmen und Transportaufsatz befindet sich zum Schutz der Kiste vor Spritzwasser ein Aluminiumblech, das dankenswerterweise in Kooperation mit der GDS1 gefertigt werden konnte. Dort werden unter anderem die Metallberufe ausgebildet.

Die Schreinerbetriebe im Landkreis freuen sich übrigens jederzeit auf Bewerbungen von motivierten jungen Menschen auf Ausbildungsplätze. Und weil die Betriebe Ihre Azubis nach Sindelfingen schicken, ist für Mitarbeitende und damit Folgeaufträge in der Juniorenfima „Young business“ stets gesorgt.

Bericht: Reiner Schmors, Bild: Peter Weitmann

 
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