Schülerinnen und Schüler vor Monetbild in der Staatsgalerie

Medienklasse vor "Who’s Afraid of Red, Yellow and Blue" von Barnett Newman

Besuch in der Staatsgalerie – Klasse I33 Medienklasse in der Aufbaustufe

Alle Jahre wieder – ADV´ler in der Staatsgalerie

Von Mittelalter bis Ai Weiwei, ein Einblick in die Entwicklung der bildenden Kunst

Alle Jahre wieder – und immer wieder spannend und bereichernd: Die Aufbaustufenklasse des Fachbereichs Medien erhielt in der Staatsgalerie einen faszinierenden Einblick in die Epochen der Kunstgeschichte. Dies knüpft an die Themen Wahrnehmung und dreidimensionale Gestaltung an, die später im Unterricht mithilfe der 3D-Grafiksoftware Blender in Projekten vertieft werden.

Ausgehend von mittelalterlichen Altardarstellungen wie dem Ehninger Altar wurden die Schülerinnen und Schüler anhand herausragender Werke mit den Veränderungen von Kunststilen, Maltechniken und dem Kunstmarkt vertraut gemacht. Ein zentraler Fokus der Führung lag auf der Darstellung von Räumlichkeit und Perspektive, die in der Renaissance zur Perfektion geführt wurde, später jedoch wieder an Bedeutung verlor.

Während im Mittelalter die realistische Darstellung eine untergeordnete Rolle spielte – die kunstvollen Werke, wie der Ehninger Altar, dienten primär der Veranschaulichung biblischer Szenen – perfektionierte Emanuel de Witte die Perspektive in seinem Gemälde Interior of the Oude Kerk in Amsterdam (1686). Auch hier steht der Glaube im Mittelpunkt, jedoch aus reformierter Sicht. Die Kanzel für das gesprochene Wort, die Orgel für die Musik und die architektonische Genauigkeit verbinden sich zu einer beeindruckenden Innenansicht der Amsterdamer Kirche.

Großen Anklang fand das Bild Felder im Frühling (1887) von Claude Monet. Das flirrende Licht und die intensiven Farben schaffen eine besondere Atmosphäre, die Monet unter freiem Himmel eingefangen hat.

Mit dem Gemälde Violine – Jolie Eva (1912) von Pablo Picasso tauchten die Schülerinnen und Schüler in den Kubismus ein. Die Violine ist zwar erkennbar, wirkt jedoch wie eine Collage aus verschiedenen Perspektiven zusammengesetzt.

Die Werke von Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde gaben einen intensiven Einblick in den Expressionismus. Bewegungen, Farben und Ausdruckskraft prägen diese Bilder. Besonders beeindruckend war eine von Kirchner überzeichnete Straßenszene in Berlin. Ein Highlight war zudem Noldes Im Zitronengarten, das eine Schülerin anschaulich präsentierte.

Die Neue Sachlichkeit zeigte sich in ihrer schonungslosen Direktheit im Werk Der Streichholzhändler von Otto Dix (1920). Die Darstellung von Armut und Versehrtheit wirkt beinahe erschreckend und besitzt dennoch eine ungebrochene Aktualität.

Beim abstrakten und monumentalen Gemälde Wer hat Angst vor Rot, Gelb und Blau von Barnett Newman durften die Schülerinnen und Schüler frei wählen, aus welchem Abstand sie das Werk betrachten wollten. Viele bevorzugten einen mittleren bis weiten Abstand, um den intensiven roten Flächen und flimmernden gelben Streifen gerecht zu werden. Newman selbst empfahl jedoch, das Bild aus nur einem Meter Entfernung zu betrachten, um die Dimensionen des 304,8 × 259,1 cm großen Werks in ihrer vollen Wirkung zu erfahren.

In der Sonderausstellung war als Leihgabe aus der National Gallery of Art in Washington das Gemälde Lesende Maria von Vittore Carpaccio (um 1505-1510) zu sehen. Dieses prächtige Werk der Frührenaissance zeigt Maria in kunstvollen Gewändern, lesend in einer italienischen Landschaft.

Für Begeisterung sorgte auch ein Werk von Ai Weiwei, das aus Legosteinen gefertigt wurde. Es stellt den heiligen Georg im Kampf mit einem Drachen dar und kann ebenfalls in der Sonderausstellung bewundert werden.

Anschließend stieß die Klasse mit Punsch, Kakao und Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt Stuttgart an.

(Text und Bilder: S. Ridder)

 
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